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Das Ziel ist Verrohung: Warum #allesdichtmachen so giftig ist.

von Wolfgang Müller

Es hat ein bisschen gedauert, meine Gedanken zu sortieren, und einmal zu formulieren, WAS genau an der sogenannten Kunst-Aktion #allesdichtmachen eigentlich so giftig war. Spoiler: Es lag nicht daran, dass die Beteiligten alle Querdenker wären. Es kommt vielleicht ein bisschen spät, aber da die Aussagen, die ich hier treffe, auf sehr viele Diskussionen anwendbar sind, will ich es trotzdem einmal loswerden.

Das Rezept für den giftigen Kuchen, der bei #allesdichtmachen serviert wurde, liegt in der Vermischung von Form und Inhalt. Demokratie ist eine Staatsform, kein Staatsinhalt. Ergo zeigt sich die innere Haltung dazu, mal einfach formuliert, zunächst über die Art und Weise, wie miteinander bzw. übereinander geredet wird, in Summe: Wie man miteinander umgeht. Darauf gehe ich gleich noch mal ein. Die zweite, ungleich giftigere Zutat, liegt darin, dass anders als in der Satire hier nicht mit Ironie, sondern mit Zynismus gearbeitet wurde, wenn man nach der offiziellen Definition geht, nach der Zynismus “eine Haltung, Denk- und Handlungsweise, die durch beißenden Spott geprägt ist und dabei oft bewusst die Gefühle anderer Personen oder gesellschaftliche Konventionen missachtet.” (Wikipedia). Genau dieses Element, das bewusst die Gefühle anderer Personen missachtet werden, unterscheidet Zynismus von Ironie und lässt das Gesagte kalt und unemphatisch wirken. Und es ist kein Zufall, dass dieses Mittel gewählt wurde.

Man darf in einer Demokratie sagen, was man will. Man signalisiert aber seine Zugehörigkeit zu einem Menschenbild und einer Grundhaltung dadurch, WIE man es sagt. Und genau hier bricht die Erzählung der Macher, das man lediglich einen Diskurs anstoßen wollte, und das gleich auf mehreren Ebenen:

Denn zunächst wird mit dieser Aussage ja implizit die Behauptung aufgestellt, dass es in diesem Land überhaupt ein Problem mit Meinungsvielfalt gäbe. Das an sich ist zwar auch wieder eine legitime Meinung, die aber gar nicht zur Diskussion gestellt, sondern als Grundannahme vorausgesetzt wird. Bevor also überhaupt irgendeine Diskussion darüber aufkommen kann, ob dieses Problem überhaupt existiert (was ja durchaus diskussionswürdig wäre), wird eine vermeintliche Lösung präsentiert, über die dann diskutiert werden soll. Die Existenz des angeblichen Problem selber darf aber nicht in Frage gestellt werden. Diese als “Framing” bekannte Technik wird benutzt, um implizite Meinungsbilder zu schaffen, die nicht hinterfragt werden sollen (hier: Es gibt keine Meinungsvielfalt in diesem Land. Was wollen wir dagegen tun? Anstatt: Gibt es Meinungsvielfalt in diesem Land?).

Zum zweiten wird durch die kalt-zynische Verhöhnung von Maßnahmen keine pointierte Kritik geäußert, oder durch bewusste Zuspitzung einzelne Aspekte hinterfragt. Stattdessen wird ein Rundumschlag durch alle Facetten der Pandemiebekämpfung durchgeführt, von Inzidienz-Werten über Aerosole, von der Ausgangssperre bis zur Gefährlichkeit des Virus. Die gesamte Diskussion, die gesamte Existenz bzw. Relevanz der Pandemie wird in Frage gestellt, und zwar nicht ergebnisoffen, sondern durch den höhnischen Tonfall und die Verächtlichmachung von vornherein diskreditiert. Ein Diskurs aber, oder auch ein Diskurs-Anstoß, den die Macher angeblich wollten, fängt man nicht damit an, in dem man die Anhänger einer gegensätzlichen Meinung verhöhnt und verächtlich macht. Wer das einmal im echten Leben versucht hat wird feststellen, dass dann eher die Fäuste als die Worte fliegen. Der Unterschied zwischen Ironie und Zynismus ist ein haarfeiner, aber unglaublich entscheidender. Das gilt übrigens in der Tat auch umgekehrt, denn grundsätzlich ist es legitim, die Gefährlichkeit der Pandemie in Frage zu stellen, oder auch die gesamte Umgehensweise damit. Nicht jeder, der gegen Impfungen ist, ist ein Idiot, und nicht jeder, der gegen den Lockdown ist, ein verkappter Faschist. Wiederum umgekehrt gibt es aber kein Recht auf Zustimmung oder Entscheidungsgewalt bei solchen Meinungen. In einer Demokratie entscheiden Mehrheiten, anders als in der Anarchie, wo einfach jeder machen kann was er oder sie will.

Was also ist dann aber das Ziel einer solchen Aktion? Was soll bezweckt werden? Und warum regen sich alle so auf und “stellen die Macher in die rechte Ecke”? Zunächst: Die häufige und teilweise auch berechtigte Klage, dass Kritikern der Maßnahmen häufig eine Nähe zum Faschismus unterstellt werden, liegt nicht an den kommunizierten Inhalten, sondern an der Art der Kommunikation. Ein Beispiel: Wenn Volker Bruch wie ein Wahnsinniger das Wort “Angst” an eine Tafle kritzelt, und in die Kamera sagt “Macht uns mehr Angst”, ist das eine völlig andere Erzählung, als wenn er normal auf einem Stuhl sitzen und sagen würde: “Ich finde, dass die Krisenkommunikation der Regierung zu sehr auf Angst beruht.” Derselbe Inhalt, derselbe diskussionswürdige Standpunkt, aber eine völlig andere Botschaft. Die Botschaft der ersten Variante lautet im Subtext: Die Regierung ist ein Angstmacher (was ohne weitere Spezifizierung ein Zeichen von Bösartigkeit bzw. bösen Absichten ist, und vor ALLEN Dingen eine Unbegründetheit impliziert). In der zweiten Variante lautet die Botschaft: Ich finde es wird zu viel mit Angst gearbeitet, sehr ihr das auch so? Die erste Botschaft unterstellt implizit Bösartigkeit, was eine inhaltliche Diskussion sinnlos macht. Die zweite stellt eine inhaltliche Frage. Die FORM ist also die entscheidende Komponente, nicht der Inhalt. Das macht den ganzen Unterschied. Aber einen gewaltigen. Warum nun die Initiatoren diesen Weg gewählt haben wird deutlich, wenn man recherchiert, wer die Aktion genau angeleiert hat und was diese Leute sonst noch so von sich geben. Aber da das für diese Analyse unwichtig ist, möchte ich nicht näher darauf eingehen.

Es gibt seitens der politischen Rechten ein großes Interesse daran, den Diskurs verrohen zu lassen, was im übrigen auch der Grund dafür ist, dass von dieser Seite die Aktion soviel Beifall bekam. Eben nicht, weil die Beteiligten alle Rechte wären, oder weil das, was sie sagten rechts wäre, oder weil sie heimlich mit rechten Ansichten sympathisieren (einige vielleicht schon, aber das kann man nicht wissen), sondern weil die ART UND WEISE wie die Videos produziert wurden, die zynische und verächtlich machende Art dazu beiträgt, Hass zu erzeugen und eine sachliche Diskussion zu verunmöglichen, und das unter dem genialen Vorwand, eine Diskussion anstoßen zu wollen. Einer der Grundpfeiler eines möglichen Faschismus ist die Verrohung der Gesellschaft und des Miteinanders. Auf einer zerrütteten Gesprächskultur, die nur noch auf gefühlten Wahrheiten und Meinungen und nicht mehr auf Fakten beruht, die den politischen Gegner entmenschlicht und ihm eine grundsätzliche Bösartigkeit unterstellt, auf einer derart moralisch entkernten Gesellschaft kann man so ziemlich alles bauen. Das legt die Grundlage für jede erdenkliche Form von Menschenverachtung, und darum ist #allesdichtmachen so gefährlich. Nicht weil es rechte Inhalte verbreitet, sondern weil es demokratiefeindliche Erzählformen salonfähig macht. Und als Demokrat gebietet es die Ehre, dass man so etwas nicht macht, egal aus welchem Grund.

So einfach ist das.

+++UPDATE 28.04.2021+++

Nachtrag zu “Das Ziel ist Verrohung – Warum #allesdichtmachten so giftig ist”: Mein kleiner Aufsatz hat unerwartet viel Aufmerksamkeit bekommen, insbesondere auf Instagram, was mich sehr gerührt hat 😉

Neben viel Zuspruch gab es natürlich auch Kritik, insbesondere an der Feststellung, dass Zynismus eine antidemokratische Erzählform wäre. So wurde zum Beispiel erwidert, dass, wenn Zynismus antidemokratisch wäre, er ja verboten sein müsste. Und weil das ziemlich genau den Kern meiner Erzähl-Absicht berührt, will ich noch einmal kurz darauf eingehen. Wenn Zynismus, wie ich glaube, der Humor des Hasses ist, wäre der passende Gradmesser dafür die Temperatur des Gelächters. In diesem Fall: Ziemlich kalt. Nur wenige würden mir widersprechen wenn ich sage, dass es diesem Land an vielen Dingen mangelt, aber sicher nicht an Kälte. Und es gibt sehr viele Menschen, die sich dieser Kälte mit aller Macht entgegenstemmen, mit ihren Worten, ihren Taten, letzten Endes mit ihrer Liebe. Und das ist ziemlich hart und anstrengend, denn Hohn, Häme, Spott und Hass sind weit verbreitet, und die Absichten dahinter meist nie gut. Wenn nun also so viele Schauspieler, die man eigentlich schätzt und liebt, plötzlich das Team “Liebe” verlassen, und zum Team “Hass” wechseln, wenn auch in seiner transformierten Form des Zynismus, und vielleicht auch mit lauteren Absichten, dann ist das einfach alleine deswegen so schmerzhaft, weil man Mitstreiter verliert im Kampf um eine Kommunikation auf Basis von Anstand und Respekt, und dann auch noch an Menschen, die sehr viel Einfluss haben. Und selbstverständlich ist das erlaubt, jeder darf seine Mittel selber wählen, aber wenn man eine Waffe im Kampf um die Deutungshoheit wählt, die man eigentlich nur von antidemokratischen Kräften kennt, mit der Begründung, man könne anders nicht gehört werden, kommt das einem Totalverlust für die Aufklärung gleich. Denn wer wirklich der Überzeugung verfällt, Hass könnte jemals irgendetwas Gutes bewirken, schwächt damit alle jene Kräfte, die gegen den Hass kämpfen und wissen, dass genau diese Einstellung die Wut und die Menschenfeindlichkeit im Land nur noch größer macht, egal welche Intention dahinter steht. Das ist natürlich erlaubt, es ist nicht die Frage, ob man das darf und nicht. Es ist die Frage, welche Überzeugungen #allesdichtmachen vertritt, was sich an der Wahl der Mittel zeigt. Und die Antwort darauf ist einfach unendlich enttäuschend.

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26 Kommentare

georgia stahl 30. April 2021 - 9:36

so gut wie du hat es noch keiner beschrieben!
die ganze aktion erscheint mir so dumm, eitel, gefährlich und zutiefst unsolidarisch gegenüber den schwächsten der gesellschaft.
das höhnische in den videos stösst mich zutiefst ab. so wenig über die wahl der mittel bescheid zu wissen und nun auch noch erstaunt zu tun, finde ich unfassbar dämlich und unglaubwürdig.
ist es nicht die essenz des schauspielberufs,über die haltung und der darauffolgenden wirkung, mit der ich einen text spreche bewusstheit zu haben?
wenn man eh schon nur texte spricht, die andere geschrieben haben, sollte wenigstens das hirn eingeschaltet werden.
vielleicht hilft ne runde nachsitzen auf der schauspielschule….
danke wolfgang, du hast es auf den punkt gebracht.
love
georgia

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Oliver Roentgen 30. April 2021 - 13:14

Grossen Respekt & Dank für diese Einordnung!
Das hat mir sehr gut getan und es war sehr gut, dass Sie sich etwas Zeit dafür genommen haben.Danke.

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Michael Diers 1. Mai 2021 - 10:55

Interessanter Artikel. Die Wahrheit liegt wohl eher in der Mitte und auf jeder Seite gibt es Argumente zum Für und Wider der Maßnahmen und Entscheidungen der Politik.

Empfehlen würde ich auch dieses Video von Sarah Wagenknecht, die ich mittlerweile gerne wegen ihrer realistischen und unaufgeregten Sicht bewundere:
https://www.youtube.com/watch?v=wqrXAYUtmbc

Jeder Tote soll betrauert werden. Ich kenne persönlich bisher noch keinen, der an Corona gestorben ist, jedoch eine der ungezählten Kollateraltoten, für die sich absolut kein Mensch oder Medium interessiert: Meine eigene Mutter, die im April 20 wegen des Shutdowns im Altersheim nicht ärztlich behandelt werden konnte, und somit dort verstarb. Vier Wochen durfte ich sie nicht sehen, da mir der Zutritt verboten war. Gestern wäre sie 90 Jahre alt geworden.

Manchmal hilft sogar Zynismus, um mit einer Sache klar zu kommen. Jedenfalls haben Liefers und Co. es geschafft, eine echte gesellschaftliche Debatte anzustoßen.

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Wolfgang Müller 1. Mai 2021 - 11:05

Finden Sie? Ich habe das Gefühl, es wird keinen Deut mehr über die Kollateral-Schäden diskutiert, die es auch meiner Meinung nach wirklich gibt und über die dringend geredet werden müsste. Statt dessen hält JJL sein Gesicht in jede Kamera und erzählt allen Schauermärchen vom Mangel an Meinungsfreiheit und dass ihn das alles an die DDR erinnert. Und das unterstreicht genau meine Kritik, die lautet: Wer einfach nur völlig wahllos und ohne einen konkreten Vorwurf sämtliche Aspekte der Pandemie-Maßnahmen verhöhnt, fängt überhaupt keine Diskussion an, sondern säht Hass und Verschwörungstheorien. Mir fallen sehr viele Konzepte ein, wie diese Leute die zweifellos vorhanden massiven Ungerechtigkeiten KONSTRUKTIV hätten thematisieren können. Sie haben sich aber für Hohn, Häme und Spott entschieden, was dazu führt, dass kein Mensch über das angeblich so wichtige Anliegen redet, sondern nur über den unerträglich lauten Beifall von rechts, den jeder hätte voraussehen können, der auch nur bis 3 zählen kann. Also worum ging es wirklich? Meine Meinung: Provokation um seiner selbst Willen. Schönen Gruß Wolfgang Müller

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joachim beck 1. Mai 2021 - 11:54

Diese Antwort macht das oben Gesagte kurz und knapp deutlich. Provokation um der Provokation willen. Liefers Gedanken kreisen ganz offensichtlich nur um Jan Josef Liefers.

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Ulrike Grede 2. Mai 2021 - 11:12

Wenn ich dass immer höre, was so alles an die DDR erinnert, werde ich sauer. Diese Leute, haben für mich,30 Jahre nach der Wende,immer noch nicht’s verstanden.Leben tun sie in unserem System aber ganz gut.

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Michael Diers 1. Mai 2021 - 12:21

“Ich habe das Gefühl, es wird keinen Deut mehr über die Kollateral-Schäden diskutiert”. Nein, das wird es tatsächlich nicht. Auch bezieht sich keines der rund von mir gesehen Videos darauf. Jedoch werden die Maßnahmen in den Videos thematisiert, die zu den Kollateralschäden geführt haben. Die Debatte hängt sich zu sehr daran auf, dass ein verschwindend kleiner Teil des Gesamtbeifalls für das Video von Personen aus politischen Lagern kommt, die unerwünscht sind.

Ob es Hohn, Spott oder Verhöhnung ist, ist abhängig von der subjektiven Meinung jeden einzelnen Zuschauers. Ich habe rund 40 von den damals 53 Clips mir angeschaut, die alle unterschiedlicher Qualität hinsichtlich Sinn, Kritik und Satire sind. Als Hohn oder Spott auf die Opfer habe ich es aber nicht aufgenommen, sondern als satirischen Beitrag zu den Maßnahmen. Es kommt da – wie gesagt – auf das Individuum an und dessen Einstellung, Erziehung, Vorgeschichte, politische Sichten und Konditionierung an.

Ich bin ein Mensch politischer Mitte, kann daher recht offen mit allen Argumenten und Sichtweisen der einzelnen Lager umgehen. Es hat mir stets geholfen, niemals die Brille rechter oder linker Ideologien aufzusetzen.

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Wolfgang Müller 1. Mai 2021 - 12:41

Jetzt würde mich aber doch einmal interessieren, wo Sie da in den Videos irgendwo ein “Argument” gefunden haben.

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Michael Diers 1. Mai 2021 - 12:47

Satire – und als solches verstehe ich die Videos – liefert keine direkten Argumente oder Fakten, egal von wem sie kommt. Das machen Wissenschaftler, Politiker und Gelehrte und die Menschen vom jeweiligen Fach. Bei Kunst und Kultur, wo ich Satire zuzähle, gibt es eine zweite Ebene, eine verstehende Aufnahme eines Kunstwerks, Textes durch den Betrachtenden, Lesenden oder Hörenden. Wer in der Kunst oder Kultur nach klaren Fakten oder Argumenten sucht, der wird kaum Erfolg haben.

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Wolfgang Müller 1. Mai 2021 - 12:52

Ok, dann verstehen Sie einfach etwas grundlegend anderes unter Satire als ich. Das kann ich aber auch so stehen lassen 🙂

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Michael Diers 1. Mai 2021 - 13:01

Ja, da hat jeder eben seine eigene – wie schon erwähnt – Annahme oder Rezeption eines Werkes, einer Karikatur oder Satire. Gerne höre ich mir auch die Interpretationen und Meinungen von anderen Menschen an, wenn sie nicht einer rechten, linken oder religiösen Ideologie entsprungen sind.

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Tami 1. Mai 2021 - 12:48

Danke!

Was mir bleibt: jeder sollte das tun, was er gut kann. Satire und Comedy sind definitiv nicht die Talente dieser Schauspieler.

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Ttg 2. Mai 2021 - 9:35

Fand ich auch. Und dann kam mir der böse Gedanke: kein Wunder sind die meisten Tatorte etc derartig blutleer und langweilig, wenn das die Creme unserer Filmschaffenden ist.

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Christina Lux 1. Mai 2021 - 19:27

Danke. Großartig beobachtet.

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Ttg 2. Mai 2021 - 9:32

Sehr gut analysiert!

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Hannibal 3. Mai 2021 - 0:13

Ich kann ja verstehen den Ärger über die Schauspieler die sich über die Pandemie Maßnahmen beschweren die wirtschaftlich davon gar nicht betroffen sind und sozusagen anfangen zu jammern auf hohen Niveau. Aber nicht alle waren so es gab auch Schauspieler die soziale Frage gestellt haben und sich mit den nicht so gut gestellten Menschen in unserer Gesellschaft solidarisierten. Diese jetzt aber alle als Demokratie-feindliche Querdenker zu diffamieren oder weil sie Beifall von der falschen Seite bekommen haben grenzt schon an Hysterie. Eine Handvoll Schauspieler mit ihrer eigenwillige Meinung über bestimmte Themen soll der Auslöser sein für eine Demokratie feindliche Bewegung? Absurd.

Mediale Heuchelei, und ein Ablenken von Ursachen. Es findet seit Jahren kein kritischer Dialog von seiten der Regierung und den Medien mit der Bevölkerung statt, kein Dialog der erklären kann was eigentlich in dieser Gesellschaft los ist. Eine gut vernetzte Meinungs und Gesinnungspolizei , professionelle Denunzianten im Internet , die kritische Stimmen unterdrücken , Menschen in Schubladen stecken. Gekaufte Journalisten , Politiker die den Lebensbedürnissen der Menschen und ihren Problemen völlig egal sind und Lügen das sich die Balken biegen, die kein Rückgrat haben. Das haben die Menschen gemerkt. Das aufkommen der Querdenker, Alternativ Medien , Verschwörungstheorien unsw. drückt das Unbehagen und Misstrauen der Bevölkerung gegenüber der Regierung und deren Institutionen aus. Und die etablierten Medien in Deutschland die die Meinungs- und Deutungshoheit weiter aufrechterhalten wollen, sind nicht bereit sich ein kritischen Dialog zu stellen, sie sind die waren Spalter und vergiften das Meinungsklima in der Öffentlichkeit, lenken von den gesellschaftlichen Ursachen ab, und suggerieren das Querdenker, Pandemiekritiker, eine Gefahr für die Demokratie darstellen , dabei sind es sie selbst mit ihren gut vernetzten und Anti-demokratischen Machtkonglomerat die eine Gefahr für eine freie Gesellschaft darstellen. Sie bestimnen was rechts oder links ist, wer ein Verschwörungstheoretiker, Aluhutträger,Querdenker , Schwurbler , wer ein guter oder schlechter Mensch ist, was richtig oder falsch ist, wer ein Impfgegner oder Pandemiekritiker ist. Diese Stigmatisierung von Menschen mit unterschiedlichen Gedanken dient gezielt der Spaltung und Manipulation der Öffentlichkeit so kann man unliebsame Kritikern dann einen Namen geben. Man hat Tätern die man dingfest machen kann.

Die grössten Fakenewsverbreiter sind die etablierten Medien. ARD ,ZDF ,Bertelsmann , Axel Springer, Reuters, CNN., Bertelsmann Stiftung und diverse Think Thanks. Wir haben es beim Jugoslawien Krieg gesehen , wir haben es beim 11. September gesehen und wir sehen das jetzt bei der Corona Panikkrise, es ist immer die gleiche Machart dieser Propaganda , Angst erzeugen und Diskreditierung anderer Menschen die über gewisse Themen eine andere Meinung haben alles was nicht medienkonform ist , wird als Verschwörungstheorie gebrandmarkt. Die jenigen die politische Macht, mediale Macht, wissenschaftliche , finanzielle Macht ausüben , kontrollieren das öffentliche Meinungsbild der Menschen, beinflussen das Leben der Menschen. Das programmierte Fernsehen das darauf abgerichtet ist den Menschen Ersatzerfahrung einzuimpfen. Teile und herrsche , gestern wie heute. Die Bevölkerung als manipulierte und in unmündigkeit gehaltene Biomasse wird dazu abgerichtet möglichst viel zu konsumieren um Profite zu generieren, diese müssen ja umgesetzt werden , sie sind zu Objekten der Ausbeutung von wenigen zu deren Bereicherung geworden. Journalisten und Wissenschaftler denken dass sie frei sind aber sie sind es nicht ,sie haben die Freiheit, die Freiheit des Denkens gegen ein gutes Einkommen ,Karriere Chancen und gute Rente eingetauscht. Journalisten ,Politiker, Experten ,Professoren die uns heute in den Medien vorgeführt werden sind das beste Beispiel dafür.

Wir haben nach dem 2. Weltkrieg immer wieder Regierungen bekommen die man gewissermaßen als institutionalisierte Lügeninstrumente , Instrumente der Habwahrheiten der Verzerrung bezeichnen kann. Den Menschen wird nicht die Wahrheit gesagt. Systemtreue Konformität,Gleichförmigkeit statt freie Gedanken. Wer sich über die Fakenews von den alternativ Medien ach so schrecklich empört der soll doch mal bitte schauen welchen finanziellen , personaltechnischen wie machtpolitischen Aufwand und auch Lobbyismus die etablierten Medien betreiben , dagegen wirken die kleinen Betreiber der alternativ Medien wie ein Kindergeburtstag. Das kommt auch nicht plötzlich irgendwo aus dem Himmel , sondern dahinter steckt eine Macht die das wissenschaftlich kakuliert, die weiss was Manipulation und Propaganda bedeutet , die weiss wie man Menschen gegeneinander ausspielt und sie haben alle finanziellen wie technischen Mittel dazu. Deshalb unterhalten die Regierungen /Medienunternehmen und diverse Think Thanks auch Psychologen bei sich, weil die Psychologie schon immer ein Machtmittel zur Manipulation der Bevölkerung gewesen ist. Es ist doch auffallend dass diejenigen die sich über Fake News und Verschwörungstheorien aufregen sich gegenüber den etablierten Medien ,Wissenschaft und der Regierung völlig devot/unkritisch verhalten und das nicht hinterfragen. Weder die Regierung , die Wissenschaft noch die Medienhäuser haben das Recht mir oder den Menschen vorzuschreiben was Fake News oder Verschwörungstheorien sind und was nicht , das ist mein eigenes persönliches Recht das selbst herauszufinden und für mich selbst diese Entscheidung zu treffen oder eine falsche Information auszusortieren oder welche Information relevant für mich ist und welche nicht. Es geht in Wirklichkeit um Deutungshoheit und Einschränkung der Meinungsfreiheit. Manipulation der öffentlichen Meinung unter der Tarnung der Belehrung und Wissenschaftlichkeit. Wer sich von Fake News und Verschwörungstheorien bedroht fühlt oder Angst hat dass unsere Demokratie dadurch in Gefahr ist , der sollte bitteschön auch dazu Stellung beziehen über die wachsende Zensur im Internet , in der Öffentlichkeit und bei den Medien , über den Ausbau des Überwachung Staates durch die Geheimdienste , über den ausufernden Wirtschafts-Lobbyismus(Global Governance) , Einfluss der Pharmaindustrie, Sozialabbau / Deregulierung , Suppenküchen, Harz4 ,Ausweitung von Kriegseinsätzen und „DAS“ anprangern und „DAS“ zur Diskussion stellen und nicht Menschen in eine Schublade stecken um auf der anderen Seite zu suggerieren das Problem seien ja nur die alternativen Medien und die Querdenker. Sollen wir also wirklich glauben das die alternativen Medien ,die Querdenker eine Gefahr für die Meinungsfreiheit in Deutschland darstellen? Das sie für die ganzen Missstände verantwortlich sind? Für den Demokratieabbau und die wachsende Überwachung? Soziale Ungerechtigkeiten und ein herunter gewirtschaftetes Gesundheitssystem? Für das nicht vorhandensein eines fairen und kritischen Dialoges mit der Bevölkerung? Für Korruption in Politik und Wirtschaft? Für die ganze Medien Verdummung?

Wer die vorherrschenden Machtstrukturen, Institutionen und Netzwerke nicht hinterfragt oder diese als gegeben hinnimmt, ist nicht nur naiv und töricht , der sollte dann auch über die Querdenker und Alternativen lieber schweigen. Ansonsten macht man sich unglaubwürdig und ist ein Handlanger derer die von den gesellschaftlichen Missständen profitieren. Menschen die sich gegenüber dem bestehenden Herrschaftsystem unterwürfig und devot verhalten , die an kognitive Dissonanz leiden, deren Denken durch die Medien schon so manipuliert und vor-konditioniert ist, machen sich lächerlich wenn sie Minderheiten auf der Straße als eine Gefahr für die Demokratie dämonisieren. Minderheiten die nicht über die militärische Macht , finanzielle Macht , politische Macht, gesellschaftliche Macht verfügen wie das vorherrschende System. Dass das vorherrschende System in dem wir leben was uns beeinflusst immer mehr totalitäre Züge zeigt(und das sehr geschickt subtil ) das haben viele immer noch nicht erkannt und lassen sich aber aufhetzen gegen den vermeintlichen Pöbel auf der Straße. Aufgezwungende Selbstbegrenzung, geistige Limitierung und ein Programm um die Bevölkerungsmassen permanent zu verdummen, das sind die Wesensmerkmale dieser Gesellschaft.

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Wolfgang Müller 3. Mai 2021 - 8:16

Lieber Herr Dammkuhn, inhaltlich kann ich bei einigen Standpunkten mitgehen, bei anderen nicht. ich sehe die Regierung und vor allen Dingen den Lobbyismus und den Wirtschaftseinfluss äußerst kritisch. Eine zentral gesteuerte Medienlandschaft kann ich nicht erkennen, dafür ist die Berichterstattung zu divers, und die Eigentumsverhältnisse der Verlagshäuser zu unterschiedlich. Ich glaube aber, Sie würden mir zustimmen wenn ich sage, dass unsere einzige Chance auf Dialog ist, diesen mit Respekt und Anstand zu führen, und wie ich ja schrieb, gilt das für beide Seiten. Hohn, Spott und Häme verrohen den Diskurs, und das nutzt einzig und allein der politischen Rechten, zu der ich im übrigen auch Springer und die Bertelsmann Stiftung zählen würde. Also fragen Sie sich doch einmal, wer wirklich von diesem vermeintlichen Tabubruch profitiert. Und lesen Sie auch gerne einmal den Text “Profit über alles” auf dieser Seite, und fragen Sie sich, warum ich im Gegensatz zu dieser Aktion von niemandem in die rechte Ecke gestellt wurde, obwohl meine Kritik nicht minder scharf ist.

Antworten
Wolfgang Müller 3. Mai 2021 - 8:25

Und ein weiterer guter Indikator für eine korrekte Verortung der Interessen der Mächtigen ist das Verhalten der Sicherheitsbehörden. Da fragen Sie sich doch mal, warum jede Querdenker Demo quasi völlig unbehelligt gegen alle Auflagen verstoßen und trotzdem frei marschieren darf, während linke Gegendemos von der Straße geknüppelt werden. Das könnte ja eventuell ein Hinweis sein, von wo seitens den Regierenden die wirkliche Gefahr für Auflärung und Veränderung gesehen wird. Anscheinend nicht von den Querdenkern.

Antworten
Christoph 3. Mai 2021 - 9:47

Großartig! Vielen Dank!

Antworten
Burkhard Tomm-Bub 3. Mai 2021 - 11:50

Ein wirklich guter Beitrag, Danke!
MfG
Burkhard Tomm-Bub, M. A.

Antworten
Ricarda 3. Mai 2021 - 21:18

Vielen Dank für diese differenzierte Analyse,die meine Befindlichkeit mit dieser Aktion so gut in Worte gefasst hat.
Als jemand, der in der ersten Welle ein von Covid betroffenes Pflegeheim geleitet hat und weiß, wie sehr die Mitarbeiter – trotz guter Personalausstattung – von der Situation vor allen Dingen auch emotional belastet waren, kann ich Ihnen sagen, dass mir zum Beispiel das ‘Einatmen – Ausatmen’ Video der Aktion ob seiner Widerlichkeit wirklich den Atem genommen hat. Das ist Zynismus in Reinstform, er verhöhnt die Opfer, die einsam erstickt sind, als auch die Pfleger, Ärzte und Angehörigen, die diesem Ersticken machtlos zusehen mussten. Wer so auf die Gefühle derjenigen tritt, die seit über einem Jahr Angehörige, Bewohner, Freunde verloren haben, sollte sich nicht wundern, dass er damit eben keinen Diskurs erreicht, sondern dass ihm ein ziemlich eisiger Atem entgegenschlägt. Aber das war ja auch genau so gewollt. Und an der Stelle ist es dann eben wichtig, sehr genau hinzuschauen, wer da was mit welchen Absichten inszeniert hat.
Danke

Antworten
Marie-Luise Paul 4. Mai 2021 - 21:31

Danke Wolfgang Müller! Sie sprechen mir aus Herz und Seele. Selten habe ich – seit die Aktion allesdichtmachen munter zur Vergiftung unseres gesellschaftlichen Klimas beigetragen hat – klügere bzw. diffferenziertere Worte dazu gelesen/gehört. Ich hoffe und wünsche mir, dass dieses Thema nicht wie vieles nach zwei Wochen in der Versenkung verschwindet, sondern, dass ALLE daraus lernen.

Antworten
Mark Pandemie20 5. Mai 2021 - 9:29

Ich fand diese Debatte überflüssig. Es haben die falschen Leute zu viel Aufmerksamkeit erfahren. Am Schlimmsten die Medienschelte, die tatsächlich Journalisten gefährdet.

Nein, diese Aktion war jedoch konstruktiver Beitrag zu den großen Problemen, denen wir uns gegenübersehen.

Antworten
Du Schwarz 6. Mai 2021 - 18:09

Eine gute Erklärung für meinen bitteren Geschmack im Mund beim ersten schauen einiger Videos der Kampagne…es fühlt sich einfach mies an…so wie nen Knoten im Bauch

Antworten
mantari 9. Mai 2021 - 19:37

Wenn man sich nicht auf das zugegebenermaßen nicht immer zuverlässige Wikipedia verlässt, findet man auch andere Definitionen von Ironie, zum Beispiel diese:
Ironie ist das wohl weitverbreitetste Stilmittel in der mündlichen Kommunikation. Eine Botschaft wird ins Gegenteil verkehrt; man äussert also das Gegenteil von dem, was man eigentlich meint. Eingesetzt wird das Stilmittel oft, um Kritik zu üben oder etwas humoristisch zu unterstreichen. Allgemein verleiht es der Aussage mehr Gewicht.(Quelle: https://blog.supertext.ch/2017/02/ironie-sarkasmus-zynismus-was-ist-der-unterschied/)
Allein die Übersetzung aus dem Griechischen sagt, was Sinn und Zweck des Stilmittels der Ironie ist:
Das Wort Ironie kommt aus dem Altgriechischem (eirōneía) und bedeutet Verstellung, geheuchelte Unwissenheit. Ironie zählt zu den Stilmitteln und wird genutzt, um Gesprochenes oder Geschriebenes wirkungsvoll zu gestalten. Hierzu wird das Gegenteilige von dem gesagt, was tatsächlich gemeint ist. Spott ist im Sarkasmus zu finden und sarkastisch waren die Videos definitiv nicht. Also bitte erst mal richtig informieren und dann Beiträge wie diesen schreiben, oder eben nicht. Er ist wieder nur Wasser auf die Mühlen der Spaltung der Gesellschaft.

Antworten
Wolfgang Müller 9. Mai 2021 - 19:49

Danke für den Kommentar. Ich habe glaube ich deutlich dargelegt, was den Unterschied zwischen Ironie und Zynismus macht, nämlich Empathie bzw. deren Abwesenheit. Und wenn sie diese Videos nicht kalt, sarkastisch und zynisch fanden, sondern darin irgendetwas ironisches oder empathisches entdecken konnten, dann haben wir entweder unterschiedliche Videos gesehen oder eine sehr unterschiedliche Vorstellung davon, was Satire ist und was nicht. Und die Vorstellung, dass Kritik an einer solchermaßen öffentlichkeitswirksamen “Kunstaktion” die Gesellschaft spalten soll suggeriert eine Vorstellung von Meinungsvielfalt, die das angebliche Anliegen der Beteilligten ad absurdum führt a la: Meinungsvielfalt gern, aber bitte nur mit meiner Meinung. Schönen Gruß.

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